Natürliche Hormontherapie
Hormone sind Botenstoffe, mit denen die Körperzellen untereinander kommunizieren. Ihre Ausschüttung wird durch das Gehirn kontrolliert und sie werden über die Blutbahn zu jeder einzelnen Körperzelle transportiert, wo sie hoch spezialisierte Wirkungen entfalten.
Am bekanntesten sind die Schilddrüsenhormone, die Stresshormone und die Sexualhormone. Im Laufe des Lebens, vor allem in den Wechseljahren der Frau, nehmen die Sexualhormone in ihrer Konzentration ab. Einerseits ist das sinnvoll, damit die Frau in höherem Alter nicht mehr schwanger wird, andererseits entstehen dadurch zahlreiche Beschwerden, die die Lebensqualität erheblich einschränken können.
Durch die Pharmaindustrie sind in den letzten 50 Jahren zahlreiche Medikamente mit hormonähnlicher Wirkung entwickelt worden, die einerseits eine komfortable Empfängnisverhütung ermöglichten, andererseits die Wechseljahresbeschwerden lindern sollten. Leider hat sich die Zahl der Krebserkrankungen unter der Pharmakotherapie erhöht (Women’s health initiative WHI), so dass die Therapie mit diesen Pharmaka inzwischen zu Recht in die Kritik geraten ist.
Was also tun?
Bei der natürlichen Hormontherapie geht es darum, den Hormonmangel, der zu Beschwerden führt, mit naturidentischen Hormonen zu behandeln. Die wichtigsten, hierbei betrachteten Hormone sind das Progesteron, das Testosteron, das Östriol und das Östradiol.
Bereits ab dem 30. Lebensjahr findet nicht mehr in jedem Zyklus der Frau ein Eisprung statt. Da Progesteron nur nach einem Eisprung von dem dadurch entstehenden Gelbkörper gebildet wird, kommt es dann bereits zu einer Abnahme der Progesteronproduktion. Da Progesteron ein wichtiger Gegenspieler der Östrogene ist, entstehen hier durch das beginnende Ungleichgewicht der Sexualhormone erste Beschwerden. Diese Phase, in der die Östrogene noch normal ausgeschüttet werden, die Progesteronbildung jedoch abnimmt, nennt man Östrogendominanz.
Dieses hormonelle Ungleichgewicht ist Ursache von zahlreichen Beschwerden. Ein hormonelles Ungleichgewicht kann ab der Geschlechtsreife in jedem Alter der Frau (und auch des Mannes!) auftreten und je nach Beschwerdebild eine Behandlung mit naturidentischen Hormonen sinnvoll machen.